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Bestattungsarten
Wenn ein Mensch verstorben ist, müssen die Angehörige die Entscheidung für eine Bestattungsart treffen.
Soll es eine Erdbestattung oder eine Feuerbestattung sein? Vielleicht hatte sich der Verstorbene zu Lebzeiten einmal
über seinen letzten Wunsch geäußert? Ist es Ihnen wichtig, eine Grabstelle auf einem Friedhof besuchen und pflegen
zu können oder ist Ihnen der Gedanke einer Naturbestattung tröstlich?
Die Erdbestattung
Die Erdbestattung muss in Deutschland in einem Sarg erfolgen. Die Beerdigung kann in einem Wahlgrab stattfinden.
Angehörige wählen den Ort des Grabes auf dem Friedhof aus. Ein solches Grab darf nach Ablauf der Ruhezeit verlängert
werden. Auch kann eine weitere Bestattung in diesem Grab erfolgen.
Die Mindestruhezeit bedeutet der Zeitraum, in dem eine Grabstätte nicht neu belegt werden darf (in Stuttgart und
Leinfelden-Echterdingen beträgt sie beispielsweise 20 Jahre).
Bei einem Wahlgrab kann die erste Bestattung
2,40 m tief erfolgen. Damit wäre die Möglichkeit gegeben, dass eine zweite Bestattung auch innerhalb der Mindestruhezeit
im gleichen Grab erfolgen darf.
Bei einem Reihengrab kann der genaue Ort der Grabstätte nicht durch Angehörige bestimmt werden und es fällt
nach Ablauf der Ruhezeit an die Gemeinde zurück. Eine zweite Bestattung in diesem Grab ist nicht möglich.
Die Feuerbestattung
Auch für eine Feuerbestattung ist ein Sarg vorgeschrieben. Urnen können in Wahlgräbern, Reihengräbern, im Kolumbarium,
in Gemeinschaftsgräbern, in einem Baumgrab oder in einem anonymen Grab bestattet werden. Die Zubettung einer Urne
in ein Erdbestattungsgrab ist in den meisten Fällen möglich.
Ein Wahlgrab kann nach Ablauf der Ruhezeit verlängert werden und es können mehrere Beisetzungen darin erfolgen.
Ein Reihengrab fällt nach Ablauf der Ruhezeit an die Gemeinde zurück und es ist nur eine einzelne Beisetzung
darin möglich.
Kolumbarien (Urnennischen in einer Mauer) gibt es für einzelne oder mehrere Urnen. Sie werden mit einer Steinplatte
verschlossen, die beschriftet werden kann. Die Grabpflege entfällt.
Der Beisetzung einer Urne in einem anonymen Grab können Angehörige in vielen Städten nicht beiwohnen, so
dass die genaue Bestattungsstelle unbekannt bleibt. Manche Gemeinden handhaben dies anders und lassen Trauergäste
dabei sein. Viele Gemeinschaftsgräber haben einen Platz, an dem für die hier beigesetzten Menschen Blumen niedergelegt
werden können. Eine anonyme Bestattung kann in der Regel nicht rückgängig gemacht werden und sollte gut überlegt
werden.
Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung (also mit dem Sarg, die Urnenbeisetzung ist dann zu einem späteren
Termin) stattfinden oder danach (also mit der Urne, die dann im Rahmen der gleichen Feier zu Grabe getragen und
beigesetzt werden kann.)
Sowohl bei Erd- als auch bei Urnen-Wahlgräbern gilt das Grabnutzungsrecht. Derjenige, der die Grabstätte
für einen bestimmten Zeitraum (mindestens 20 Jahre) erwirbt, verfügt auch über das Recht, über weitere Beisetzungen
in dieses Grab zu entscheiden und muss dann eine Zustimmungserklärung unterzeichnen.
Die Einäscherung des Verstorbenen ist Voraussetzung für einen Großteil der derzeitigen alternativen Bestattungsformen.
Alternative Orte und Formen der Bestattung bieten folgende Personen bzw. Gesellschaften an:
Im Urnengarten Kornwestheim waren
schon vor der ersten Urnenbeisetzung alle Grabstellen mit Dauerpflanzen gestaltet, so dass sich ein harmonisches
Bild bietet. In den Grabkosten ist die Grabpflege über 20 Jahre hinweg enthalten. Aufgrund der großen Resonanz auf
den ersten Urnengarten wurde nun noch ein zweiter eröffnet, in dem auch Erdbestattungen möglich sind.
Die FriedWald GmbH
bietet an inzwischen über 30 Standorten in Deutschland Urnenbestattungen mitten im Wald, an den Wurzeln eines Baumes
an. Die Wälder in den schönsten Regionen Deutschlands werden von erfahrenen Forstleuten ausgewählt und betreut.
Angehörige haben einen Ort, den sie aufsuchen können. Doch die Grabpflege übernimmt die Natur.
In über 40 alten, Natur belassenen Waldbeständen bietet die
RuheForst GmbH Baumbestattungen an. Sie spricht nicht von Gräbern, sondern von "Ruhebiotopen".
Die Grabauswahl, die ebenso wie im FriedWald schon vorsorglich erfolgen kann, treffen Angehörige in Begleitung eines
Försters.
Dietmar Kapelle bietet in der Schweiz verschiedene Naturbestattungen an. Über die "Oase
der Ewigkeit" kann die Asche eines Menschen auf einer Almwiese, in einem Bergbach, an einem Felsen,
am See oder am Fuße eines Baumes beigesetzt werden. Ebenso kann sie in die Luft gestreut und dem Wind übergeben
werden. In all diese Rituale können Angehörige nach Wunsch einbezogen werden.
Ein Schweizer Anbieter von Waldbestattungen ist die Bergwald
GmbH. Auf einer von zehn Waldparzellen im Toggenburg (Schweiz), zwischen Wattwil und der Schwägalp können
Menschen einen Baum erwerben, der zu ihrem persönlichen Lebensbaum wird.
Seebestattungen im In- und Ausland organisieren
wir meist in freundschaftlicher Zusammenarbeit mit der Firma "HanSeeArt". Der Hamburger Broder Drees ist Seebestatter
mit Leib und Seele, betreut die Angehörigen individuell und gestaltet die "letzte Fahrt" ganz nach den Wünschen
des verstorbenen Menschen und seiner Familie.
Eine Form der Luftbestattung
bietet das Unternehmen Ballonbestattungen Rastatt an. Die Urne wird am Startplatz des Heißluftballons aufgebahrt.
Wenn die Angehörigen es wünschen, kann hier noch eine Abschiedszeremonie gefeiert werden. 3 oder mehr Angehörige
können die Beisetzungsfahrt begleiten, in deren Rahmen die Asche über Frankreich /Elsaß in den Wind gestreut wird.
Die genauen Koordinaten des Beisetzungsortes werden auf eine Karte übertragen, die den Angehörigen übergeben wird.
Auch in der Schweiz und vom Hubschrauber aus können Luftbestattungen durchgeführt werden.
Die Schweizer Firma Algordanza hat ein aufwendiges
Verfahren entwickelt, durch das die Asche oder Teile der Asche eines Verstorbenen in einen individuellen Diamanten
umgewandelt werden kann.
Bei einer Weltallbestattung wird ein kleiner
Teil der Asche in eine spezielle Kapsel verfüllt, die mit einer Rakete in den Weltraum verbracht wird. Solche Raketenstarts
gibt es etwa einmal im Jahr. Auf Verzögerungen oder Komplikationen sollte man sich einstellen.