Was bedeutet „ohne OASIS“? Kurz erklärt
Der Begriff „ohne OASIS“ bezieht sich auf Sportwetten-Anbieter, die nicht an das deutsche OASIS-Spielersperrsystem angeschlossen sind. Das bedeutet, dass diese Buchmacher die zentrale Sperrdatei nicht abfragen und somit Spielern offenstehen, die in Deutschland gesperrt sind oder den strikten Vorgaben entgehen möchten. Um das Konzept zu verstehen, muss man die Unterschiede zwischen OASIS und LUGAS kennen.
OASIS vs. LUGAS: klare Definitionen
OASIS steht als Abkürzung für „Onlineabfrage Spielerstatus“. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Sperrsystem, in dem sich gefährdete Spieler selbst sperren können oder durch Anbieter eingetragen werden können (z.B. bei auffälligem Spielverhalten). Eine OASIS-Sperre gilt spielformübergreifend für alle legalen Glücksspielangebote in Deutschland – von Sportwetten und Online-Casinos bis zur Lottoannahmestelle. Selbst eine Fremdsperre durch Dritte (etwa Familienangehörige) ist möglich. Jede Sperre hat eine Mindestdauer (bei Selbstsperre meist mindestens 3 Monate, bei Fremdsperre 1 Jahr), und eine Aufhebung ist erst nach Ablauf dieser Frist und offiziellem Antrag möglich.
LUGAS dagegen bezeichnet das Länderübergreifende Glücksspielaufsichtssystem. Dieses System erfasst zentral die Einzahlungs- und Aktivitätsdaten aller Spieler bei deutschen Anbietern. Konkret bedeutet das: Es gibt eine bundesweit geltende Einzahlungs-Limitdatei (standardmäßig max. 1.000 € pro Monat über alle Anbieter hinweg) und eine Aktivitätsdatei, die parallele Logins bzw. gleichzeitiges Spielen bei mehreren Plattformen verhindert. LUGAS überwacht in Echtzeit, ob die vorgeschriebenen Limits eingehalten werden und ob Spieler sich nicht gleichzeitig bei verschiedenen Wettanbietern anmelden. Damit soll übermäßiges Spiel verhindert werden.
Welche Grenzen entfallen bei Anbietern ohne OASIS?
Bei einem Wettanbieter ohne OASIS entfallen die zentralen Sperr- und Limitvorgaben des deutschen Systems. Konkret wird keine Abfrage der OASIS-Sperrdatei vorgenommen – wer dort gesperrt ist, kann sich also dennoch bei einem solchen Anbieter registrieren. Auch die LUGAS-Kontrollen greifen nicht: Es gibt keine bundesweit geltenden Einzahlungslimits oder vorgeschriebene Wartezeiten zwischen parallelen Logins. Alle Limitierungen hängen allein von den internen Regeln des jeweiligen Anbieters ab. Spieler haben dadurch mehr Freiheiten bei Einsatzhöhen und Spielzeiten, tragen aber auch mehr Selbstverantwortung.
Beispiel: Ein deutscher Tipper mit aktiver OASIS-Sperre möchte wieder wetten. Bei einem in Deutschland lizenzierten Buchmacher wird seine Anmeldung sofort abgelehnt. Meldet er sich hingegen bei einem ausländischen Wettanbieter ohne OASIS an, bleibt die Sperre unbemerkt – er kann weiter spielen. Diese Freiheit erhöht jedoch das Risiko: Ohne Sperrsystem muss der Spieler selbst für Kontrolle sorgen, um nicht in alte Muster zurückzufallen.